21. August 2017 | News

RN Vision STS holt Tabellenführung in der Pro/Am-Klasse der GT4 European Series

Trotz durchwachsener Ergebnisse in den freien Trainings und den Qualifying-Sitzungen geht das RN Vision STS Racing Team nach der vorletzten Saisonstation des Northern Cup der GT4 European Series im niederländischen Zandvoort mit seinem Fahrergespann Gabriele Piana/Razvan Umbrarescu als Tabellenführer in den Kampf um den Pro/Am-Titel ins Saisonfinale am Nürburgring.

Nach einem Zwischenfall im freien Training stand für die RN Vision STS Mannschaft bereits am Freitag eine Nachtschicht im Paddock ins Haus. Da der #112 Porsche Cayman von John-Louis Jasper und Pavel Lefterov an der Strecke nicht mehr reparabel war, wechselte man auf ein Leihauto, welches aber von der Mechaniker-Truppe noch in einer bis Mitternacht dauernden Umbauaktion auf den aktuellen GT4-Stand gebracht werden musste. Dazu hatte der Fahrzeugtausch noch einen unschönen Nebeneffekt: Da ein Wechsel des Einsatzfahrzeuges während der Veranstaltung in der GT4 European Series eigentlich nicht vorgesehen ist, mussten Jasper/Lefterov in beiden Rennen des Wochenendes zur Bestrafung ganz vom Ende des Feldes starten. Die Qualifying-Sitzung am Samstag war für die Besatzung der #112 damit sportlich wertlos. Eine recht ordentliche Leistung erzielten unterdessen bei schwierigen Wetterbedingungen ihre Teamkollegen Umbrarescu und Piana, die den #111 Porsche Cayman auf Platz 17 beziehungsweise 8 für die beiden Rennen qualifizierten.

Ungeachtet der bescheidenen Startposition waren es in Rennen 1 aber vor allem Lefterov und Jasper, die mit ihrer Leistung für Aufmerksamkeit sorgten. Von Startplatz 33 kommend machte Lefterov gleich am Start eine ganze Reihe von Positionen gut und konnte den #112 Cayman schließlich auf Position 15 liegend an John-Louis Jasper übergeben. Dieser konnte sich im zweiten Teil des Rennens seinerseits noch um vier Plätze verbessern und beendete das Rennen knapp außerhalb der Top 10 auf dem elften Gesamtrang und Platz acht in der Silver-Cup-Wertung für Nachwuchspiloten. Eine etwas weniger spektakuläre Leistung zeigten ihre Team-Kollegen Piana und Umbrarescu. Letzterer konnte sich bis zur Öffnung des Boxenstopp-Fensters auf den 15. Platz verbessern. Piana kämpfte sich dann bis auf den 7. Gesamtrang nach vorne, wurde dann jedoch durch eine Durchfahrtsstrafe nach einer Berührung mit einem Kontrahenten zurückgeworfen und beendete das Rennen auf Platz 10 und damit auch Rang zwei in der Pro/Am-Wertung. Da einer der größten Konkurrenten im Kampf um die Pro/Am-Trophäe das Rennen allerdings nicht beendete, konnten die beiden RN Vision STS-Piloten damit wertvollen Boden im Titelkampf gutmachen.

Von der aussichtsreichen achten Position im Gesamtklassement ging Piana in der #111 dann ins Sonntagsrennen. Der Italiener konnte sich in den ersten sechs Runden des Rennens bis auf Platz drei verbessern, wurde in seinem Vorwärtsdrang aber jäh gestoppt, als das Rennen durch den Fahrzeugbrand eines Konkurrenten mit der roten Flagge unterbrochen wurde. Während der daraus resultierenden längeren Rennunterbrechung nahm das Team den Fahrerwechsel vor und setzte Umbrarescu ans Steuer des Porsche Cayman. Der Rumäne musste, als das Rennen mit noch 17 verbleibenden Minuten wieder gestartet wurde, einige Autos aus dem Silver-Cup passieren lassen, konnte jedoch mit dem Allied Racing Porsche einen der größten Konkurrenten im Kampf um die Pro/Am-Krone hinter sich halten. In der Schlussphase des Rennens musste Umbrarescu den Titelrivalen dann nach einem harten Überholmanöver aber doch noch passieren lassen. Da die Rennleitung dieses Entscheidung jedoch als unfair wertete und eine Zeitstrafe verhängte, wurden Piana und Umbrarescu letztlich auf dem siebten Gesamtrang und Platz ein in der Pro/Am-Klasse gewertet. Lefterov und Jasper in der #112 schafften es diesmal bei ihrer Aufholjagd vom Ende des 33 Fahrzeuge umfassenden Feldes bis auf Platz 15 im Gesamtklassement und Platz 7 im Silver-Cup.

Vor den letzten beiden Rennen Mitte September am Nürburgring liegen Lefterov und Jasper im Silver-Cup auf der 5. Position und können immer noch einen Platz in den Top-3 erreichen. Piana und Umbrarescu haben unterdessen die Führung in der Pro/Am-Wertung erobert und liegen damit bei noch 50 zu vergebenden Punkten 5 Zähler vor ihren engsten Verfolgern.

Pavel Lefterov:
„Wir hatten durch den Zwischenfall im ersten freien Training einen schwierigen Start ins Wochenende, zumal wir dadurch auch das zweite freie Training verpassten und beide Rennen wegen des Fahrzeugwechsels vom Ende des Feldes starten mussten. Im ersten Lauf kam ich bis auf den fünfzehnten Platz nach vorne, bevor ich an John-Louis übergab, der das Rennen dann auf Platz 11 beendete. Der zweite Lauf verlief aus meiner Sicht im Großen und Ganzen recht ähnlich.”

John-Louis Jasper:
„Wir hatten ein schwieriges Wochenende, da wir wenig Zeit zum Testen hatten. In Rennen 1 reichte es aber dennoch zu Platz 11 und wir konnten mit Position 9 im Silver-Cup noch einige Punkte holen. Im zweiten Rennen hatten wir dann weniger Glück: durch die lange Rotphase fehlte es uns an Fahrzeit, um weiter aufzuholen, dazu verloren wir einige Positionen bei einem Zwischenfall mit einem anderen Porsche.”

Gabriele Piana:
“Wir hatten eigentlich die Hoffnung, unseren Doppelsieg vom Slovakia-Ring hier wiederholen zu können, aber nach dem freien Training merkten wir, dass einige andere Marken hier sehr schnell unterwegs waren. Von da an, ging es für uns hauptsächlich um Schadensbegrenzung. Das erste Rennen verlief ganz ordentlich und wir hatten Glück, da einige unserer Konkurrenten Schwierigkeiten hatten. Am Ende wurden wir Zweite in unserer Klasse. Am Sonntag wollten wir uns dann noch um einen Platz verbessern, und das Rennen lief gut bis zur roten Flagge. Weil dadurch unser Vorsprung weg war, musste Razvan um jeden Platz kämpfen. Am Anfang der letzten Runde lagen wir immer noch in Führung in unserer Klasse, aber bei der Zieldurchfahrt waren wir nur noch Zweite, nachdem ein Konkurrent unfair an uns vorbeigegangen war. Dieser erhielt jedoch dann eine Zeitstrafe und so beendeten wir das Wochenende mit P2 und P1.

Razvan Umbrarescu:
„Das war ein herausforderndes Wochenende für uns. Wir hatten viel Pech, wie zum Beispiel gestern mit Gabrieles Durchfahrtsstrafe, aber am Ende ist es dann doch noch alles für uns ganz gut ausgegangen. Heute versuchte ich nach dem Neustart, meine Position so gut es ging zu verteidigen, aber jemand fuhr mir von hinten ins Auto. Wir informierten die Rennleitung darüber und am Ende, bekamen wir den ersten Platz in der Klasse zurück.”

Die nächste und letzte Runde des GT4 European Series Northern Cups findet am Nürburgring vom 16-17.September statt.

English Version:

RN Vision STS races into the lead of the battle for the Pro/Am-title in the GT4 European Series

Despite less than ideal results in the free practice and qualifying sessions, the RN Vision STS Racing Team and its drivers Gabriele Piana and Razvan Umbrarescu managed to climb to first place in the championship battle in the Pro/Am-class at the penultimate round of the Northern Cup of the GT4 European Series at Zandvoort.

After an incident during free practice the RN Vision STS Racing team had to face a long night full a work already on the Friday of the race weekend. Because the #112 Porsche Cayman of John-Louis Jasper and Pavel Lefterov could not be repaired trackside, they had to switch to a car borrowed from a competitor, which needed, however, to be brought up to current GT4-specifications by the team‘s mechanics – an effort that would take them until midnight. Another unwelcome side effect of the car change was that Jasper and Lefterov would have to start both races from the very back of the grid, their qualifying performances being entirely meaningless. Their team mates Umbrarescu and Piana, meanwhile, fared relatively better and qualified their #111 Porsche Cayman in 17th and 8th position for the weekend‘s two races in a qualifying session held in difficult conditions on a drying track.

Because of their position on the back of the grid somewhat surprisingly, it was the #112 car of Lefterov and Jasper that made headlines for the team in race 1, as Lefterov managed to race from 33rd to 15th position during his stint before handing the car over to John-Louis Jasper. The German then managed to gain another four positions and would go on to finish the race just outside the top 10 in 11th position overall and 8th position in the Silver-Cup for up-and-coming junior pilots. Their team mates Umbrarescu and Piana had a somewhat less eventful race. Umbrarescu managed to move up to 15th position before the opening of the pit stop window. Piana then made his way up to 7th position overall, before losing some time for a drive through penalty and finishing in tenth position, which equaled rank two in the Pro/Am-championship. Since one of their greatest rivals in the hunt for this title didn’t finish the race at all, the two RN Vision STS pilots gained valuable ground in the fight for this trophy.

Piana started the Sunday race from 8th position in the #111. The Italian managed to make his way up to 3rd, before the race was interrupted by the red flag after the car of a competitor had caught fire. During the long delay that resulted from the red flag, the team put Razvan Umbrarescu into the #111 Cayman. When the race was restarted with 17 minutes to go, the Romanian had to let through some of the Silver-Cup pilots, but managed to stay ahead of the Allied Racing Porsche – one of RN Vision’s two biggest rivals in the fight for the Pro/Am-crown – for the time being. On the last lap Umbrarescu lost the class lead to his rival after a hard overtaking maneuver, which was, however, deemed unfair by the stewarts after the race. Piana and Umbrarescu were thus restored to 7th position overall and 1st place in the Pro/Am-category. Lefterov and Jasper in the #112 meanwhile came home in 15th place overall and 7th place in the Silver Cup after starting again from the very back of the 33 cars strong field.

Before the last two rounds of the series, which will be held at the Nürburgring in mid-September, Lefterov and Jasper lie in fifth position in the Silver-Cup and are still within reach of a top-3 finish in that contest. Piana and Umbrarescu have climbed to first place of the Pro-Am-standings, 5 points ahead of their closest rivals and with 50 points still to play for.

Pavel Lefterov:
“We had a bad start to the weekend with the incident in FP1, which meant that we lost FP2 and had to start from the very back in both races because of the change of car. In the first race I drove up to 15th position before handing over to John-Louis, who then finished in 11th. The 2nd race was pretty much the same deal.”

John-Louis Jasper:
“It was a difficult weekend for us since we didn‘t have much time for testing. In race one we still managed to finish in 11th overall and 9th in the Silver-Cup, which gave us some points for the championship. We had worse luck in the 2nd race. With the long red flag period we didn‘t have time to get further ahead; additionally, we lost some positions in an incident with another Porsche.

Gabriele Piana:
“We had hoped to repeat the double win from Slovakia-Ring, but we realized after FP that some other makes were very quick here, so from then on the weekend was mostly about damage control. Race one went okay and we were lucky with some opponents running into problems and finished P2 in our class. On Sunday we wanted to do one better, and we did alright until the red flag came out, but then Razvan had to fight for every position, because the red flag had wiped out the gap that I had built in my stint. We were still leading P1 in the last lap, but by the time we crossed the finish line we were second, after an opponent pushed us out. He then got a penalty and we walked away with P2 and P1 in the two races.”

Razvan Umbrarescu:
“It was a very tough weekend for us. We had a lot of bad luck, like with Gabriele’s drive through penalty yesterday, but in the end it all turned out well. Gabriele did a great job in both his stints. Today, I tried to keep my position after the red flag, but somebody hit me in the back in the last lap, which wasn’t fair, so we reported it to the stewards and in the end we got back the first place in class.

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