Mit einer Platzierung in den Top-10 und vielen unverschuldeten Blechschäden reist das Korschenbroicher GT4-Team RN Vision STS nach einem schwierigen dritten Rennwochenende im Northern Cup der GT4 European Series aus der Steiermark zurück nach Deutschland. Die beiden Rennen auf dem Red Bull Ring, der dem Porsche Cayman konzeptionell nicht besonders gut liegt, boten zwar viel Action, hätten aber mit besseren Resultaten für die deutsche Porsche Mannschaft enden können.
Beim ersten Qualifying hatten Pavel Lefterov und Razvan Umbrarescu Ergebnisse im Mittelfeld des 31 Fahrzeuge starken GT4-Feldes erzielt. Lefterov stellte seinen Porsche Cayman auf die zwölfte Startposition, für Umbrarescu im Schwesterauto reichte es immerhin noch für Platz 19 in der Startaufstellung.
Die Geschichte des Samstagsrennens für die #111 von Umbrarescu und dessen Teamkollegen Gabriele Piana ist unglücklicherweise schnell erzählt – bereits in der ersten Kurve wurde Umbrarescu ohne eigenes Verschulden in eine Kollision verwickelt und war damit aus dem Rennen. Besser lief es zunächst für Pavel Lefterov in der #112, der sich im Verlauf seines Stints bis auf Platz fünf vorarbeitete, bevor er an seinen Fahrerkollegen John-Louis Jasper übergab. Dieser kämpfte dann gegen die an diesem Wochenende stark auftrumpfenden KTM X-Bow mit stumpfen Waffen und fiel auf Rang 7 zurück. Nach einer späten Safetycar-Phase konnte sich Jasper beim Restart noch einmal um einen Platz verbessern, verlor aber schließlich auf der letzten Runde nach Kontakt mit einem Konkurrenten noch einmal drei Positionen und kam nur noch als Neunter ins Ziel. Durch nachträgliche Entscheidungen der Rennleitung rutschten Lefterov und Jasper dann jedoch wieder auf Platz sieben nach vorne und beendeten das Rennen somit als bestes Porsche-Cayman-Gespann. In der neugeschaffenen Silber-Wertung für Nachwuchspiloten sprang für das bulgarisch-deutsche Duo sogar noch der fünfte Platz heraus.
Pavel Lefterov: „Gemessen an den Umständen haben wir uns im ersten Rennen sehr gut geschlagen. Realistisch betrachtet haben die Porsche Cayman als Sauger hier auf der höher gelegenen Strecke einen konzeptionellen Nachteil gegenüber den turbo-betriebenen Wagen wie dem KTM, dem BMW M4 und dem McLaren, da wir in der höheren Lage einige Prozent Leistung verlieren und sich das auf einer Vollgasstrecke wie dem Red Bull Ring umso gravierender bemerkbar macht. Die Turbos dagegen haben unabhängig von der Seehöhe immer dieselbe Leistung und damit hier keine Nachteile.“
Jan-Louis Jasper: „Wir waren über das ganze Rennen hin der bestplazierte Porsche. Aber nach dem Safetycar-Restartphase habe ich unter Druck von den Konkurrenten den Exit aus der Bergauf-Kurve Turn 1 nicht mehr hin bekommen und der Schwung hat mir dann gleich für mehrere Ecken gefehlt, so dass ich zum Schluss mehrere Plätze verloren habe.“
Etwas besser als am Samstag waren die Ausgangspositionen für die beiden RN Vision STS Caymans beim Sonntagsrennen. Gabriele Piana startete mit der #111 von Platz 10, John-Louis Jasper hatte sich auf Platz 17 qualifiziert. Beide konnten sich zu Beginn ihrer Stints um einige Plätze verbessern, wobei es jedoch keinem der beiden gelang, alle eroberten Positionen bis zum Öffnen des Boxenstoppfensters zu verteidigen. Piana übergab die #111 als bester Porsche-Pilot auf Platz acht liegend an Razvan Umbrarescu; bei Jasper stand nach 20 Minuten Rennzeit der 18. Rang zu Buche, als er an Pavel Lefterov übergab. Unglücklicherweise wurde Lefterov wenig später von einem der KTM X-Bow unsanft von der Strecke befördert und konnte das Rennen nach dem daraus resultierenden Boxenstopp nur noch mit mehrfachem Rundenrückstand wiederaufnehmen und kam schließlich auf Platz 26 ins Ziel. Teamkollege Umbrarescu verpasste in der #111 unterdessen knapp ein Ergebnis in den Top-10 und kam auf Position elf liegend ins Ziel. In der Pro/Am-Wertung entsprach dies dem undankbaren vierten Platz.
Jasper: „In meinem Stint haben wir leider nach einem Dreher einige Positionen verloren. Pavel hat den Wagen danach übernommen und war gerade dabei einige Positionen gut zu machen Dann hat ein KTM ihn nach mehreren Kontakten in der Rauch-Kurve abgeräumt. Durch den Check in der Box haben wir dann 3 Runden verloren. Danach waren wir chancenlos, auch wenn Pavel noch einige Positionen gut gemacht hat“
Wolfgang Drabiniok: „Wir waren eigentlich an diesem Wochenende fast beide Rennen über das beste Porsche Cayman Team. Leider haben wir das aufgrund von Rennpech nur bedingt umsetzen können. Die #112, bei der wir aufgrund eines Unfalls unseres Chassis in der letzten Woche ein Ersatzchassis von Black Falcon von derem letzten Nürburgring-Einsatz benutzten, ist im ersten Lauf durch einen Unfall in der ersten Kurve aus dem Rennen gerissen worden. Die #111 hat dann im zweiten Lauf durch einen Kontakt und die anschliessende Reperatur mehrere Runden verloren. Irgendwie sollte das heute nicht unser Rennen sein. Beim nächsten Lauf auf dem Slovakiaring wird das hoffentlich anders aussehen.“
Das nächste Rennen des Northern Cups der GT4 European Series findet am 15-16.Juli auf dem Slovakiaring statt.
English version:
The German RN-Vision-STS GT4-Team from Korschenbroich returns to Germany with one top 10 finish and a lot of damaged body panels after a difficult third race weekend in the Northern Cup of the GT4 European Series, where its drivers got drawn into numerous unprovoked on-track incidents. Both races on the Red Bull Ring, which is not really suited to the Cayman’s characteristics, provided plenty of action, but results should have been better for the German Porsche-team.
Pavel Lefterov and Razvan Umbrarescu scored midfield results in the first qualifying session among the 31 cars strong GT4 field. Bulgarian GT-ace Lefterov managed to put his Cayman on 12th position overall, while Umbrarescu came in in 19th place.
The story of the Saturday race of the #111 of Umbrarescu and his co-driver Gabriele Piana is – unfortunately – a very short one: Due to no fault of his own, Umbrarescu got caught up in a first corner altercation, putting him out of the race before it had even really started. Pavel Lefterov‘s stint went somewhat better, getting up all the way to fifth position before handing over to John-Louis Jasper during the pitstop window. Jasper, however, was subsequently not able to resist against two of the very fast KTM X-Bows and fell back to 7th position. After a late safetycar intervention, Jasper managed to gain back one place at the restart, before losing three positions on the very last lap of the race due to contact with another car and thus ending the race in ninth. Lefterov and Jasper were then, though, moved back up to seventh place overall (and best placed Porsche) after race control issued a number of post-race penalties. In the new Silver Cup classification for up-and-coming pilots, the Bulgarian-German duo was scored in fifth.